Chronische Schmerzen führen in der Regel zu einer starken psychischen und körperlichen Belastung und damit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Zu den häufigsten Schmerzzuständen zählen Rücken-, Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen, dabei sind oft mehrere Körperregionen betroffen.
Chronische Schmerzstörungen schränken durch resultierendes Leid, Sorgen und Funktionsschwierigkeiten im Alltag nicht selten mehrere relevante Lebensbereiche wie Beruf, Familie und Freizeit zugleich in hohem Maße ein. Psychosoziale Faktoren wie frühere Lebensereignisse oder die aktuelle Lebenssituation können die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.
Im Vordergrund der in der Regel mehrwöchigen tagesklinischen Behandlung in der CuraMed-Tagesklinik Neu-Ulm steht das Erlernen von Strategien zur Symptom- und Schmerzbewältigung. Übergeordnetes Ziel ist eine nachhaltige und positive Veränderung der Schmerzwahrnehmung. Die individuelle Art des Schmerzes hat dabei Einfluss auf die Wahl der Therapie; jeder Behandlungsplan wird individuell erstellt. Im Rahmen unseres integrativen, mehrdimensionalen und multiprofessionellen Behandlungsansatzes wird insbesondere auch eine Veränderung der Körperwahrnehmung angestrebt, um das Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit des eigenen Körpers wiederherzustellen. Das subjektive Krankheitsverständnis wird schrittweise in Richtung eines biopsychosozialen Erklärungsmodells verändert und nicht hilfreiches, schmerzbezogenes Verhalten („Sickness-Behaviour“) durch das Erlernen und Anwenden aktiver und funktionaler Bewältigungsstrategien Schritt für Schritt reduziert.
Hierfür nutzen wir die Synergien wissenschaftlich validierter psychosomatischer Schmerztherapiekonzepte mit unseren innovativen und ressourcenorientierten Therapieangeboten zur Verbesserung von Selbstwirksamkeitserleben und Resilienz. Behandlungsziele sind hierbei neben der Stärkung der seelischen Widerstandskraft und Belastbarkeit insbesondere auch die positive Beeinflussung von Körperwahrnehmung, Selbstkompetenzerleben und Lebensqualität.
Unterstützend kommen im Einzel- und Gruppensetting auch Achtsamkeits- und Akzeptanz-basierte Techniken, aufmerksamkeitslenkende Strategien, kreative und emotionsfokussierte Therapieverfahren, sanft aktivierende Maßnahmen, Funktionstraining, Entspannungsverfahren sowie physiotherapeutische, osteopathische und pharmakologische Behandlungsansätze zum Einsatz. Die anerkannt positive Wirkung sanfter Bewegung auf die Gesundheit wird im Rahmen des sportpsychologischen Konzepts der Klinik bewusst in die Behandlung integriert. Angst, Depressionen, somatoforme Störungen oder Traumafolgestörungen werden als häufige Komorbiditäten in die Leitliniengerechte tagesklinische Behandlung miteinbezogen. Der Transfer des Erlernten in den Alltag kann im tagesklinischen Setting im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität ideal begleitet werden.